der ehemalige Elsterstausee

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Ein Stausee ohne Wasser? Ja, richtig gehört. Der heute ausgetrocknete Elsterstausee liegt im Leipziger Südwesten, gleich neben dem Cospudener See. Er wurde in den 1930er Jahren als Hochwasserschutz und erstes Naherholungsgebiet Leipzigs angelegt. Im Laufe der Jahrzehnte erlebte der Stausee einige turbulente Zeiten, bis er 2009 austrocknete und 2017 das Entwidmungsverfahren eingeleitet wurde.

Wie es dazu kommen konnte und was wir als Fraktion für den Elsterstausee anstreben, erfahrt ihr im Laufe dieser Tour.

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Verteilerwerk Weiße Elster in Knauthain

Südwestlich des Elsterbeckens befindet sich das Verteilerwehr Knauthain. Das Wehr begrenzt bei Hochwasser die Abflüsse der Weißen Elster und schützt so die Leipziger Stadtteile Knauthain, Großzschocher, Kleinzschocher, Schleußig und Plagwitz.

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Elsterfluthochbett

Das Elsterhochflutbett ist der rechte Nebenarm der Weißen Elster. Die baumfreie Wiesenfläche wird flankiert von Dämmen und dient dem Hochwasserschutz. Im Hochwasserfall kann Wasser aus der Weißen Elster über das Verteilerbauwerk hierhin abgeleitet werden und sich auch auf den Auwald verteilen.

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Elsterradweg

Mit dem Doppelhaushalt 2017/18 konnte unsere Fraktion mehrere erfolgreiche Akzente für den Radverkehr, unter anderem in der neuen Wegführung des touristischen Elsterradweges, setzen. Ein langfristiges Ziel der Fraktion ist es, auch hier am ehemaligen Elsterstausee vorbei, den Elsterradweg zu leiten, um einen weiteren ruhigen Radweg durch die Leipziger Auenlandschaft zu etablieren. Das kann aber erst realisiert werden, wenn das Entwidmungsverfahren des Sees vollständig abgeschlossen ist.

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Elsterstausee

Der Anfang der Runde um den ehemaligen Elsterstausee fühlt sich wie eine Lost Place Tour an. Verwitterte Schilder, ein in die Jahre gekommener Radweg und kaum andere Menschen. Nach dem anfänglichen Gefühl, sich verlaufen zu haben, fällt die beeindruckende Geräuschkulisse auf.

Bei noch keiner anderen Wanderung in Leipzig habe ich so viele unterschiedliche Vögel gehört wie hier. Zwischen den Rufen der unzähligen Vögel kann man auch das Rauschen der Weißen Elster und das Brummen der Insekten hören. Was einem gleich bewusst wird, die Runde um den ehemaligen Elsterstausee bietet im Vergleich zu den anderen touristischen Seen eine einzigartige Ruhe.

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Mit dem Ausbau des Braunkohletagebaus in Zwenkau in den 1970er Jahren wurde der Stausee um die Hälfte verkleinert, indem die südliche Hälfte mittels eines Dammes abgetrennt wurde. Dadurch verlor der Stausee aber auch seinen natürlichen Wasserzufluss durch die Weiße Elster, aus der seitdem ständig Wasser in den See gepumpt wurde.

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Bis 2009 wurde der Stausee unter anderem zum Baden, Segeln und Ruderbootfahren genutzt. Doch stand der See vor einem gewaltigen Problem. Die Sohle des Sees ist seit 2005 undicht und der Wasserspiegel konnte nur mit viel Aufwand stabil gehalten werden. Ebenfalls hatte sich eine unterirdische Wasserader vom Stausee zum nicht weit entfernten Cospudener See gebildet. Der Höhenunterschied beider Seen beträgt ca. 6 Meter auf nur 200 m Entfernung. Das Wasser kann problemlos vom 6 Meter höheren Elsterstausee durch die kieshaltigen Schichten zum Cospudener See fließen. Die elektrische Leitfähigkeit des Wassers an der Austrittsstelle war nahezu identisch mit der des Stauseewassers. Diese Umstände führten dazu, dass der Stausee im Sommer 2009 fast vollständig austrocknete.

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2017 wurde dann der Status des Elsterstausees als Gewässer aufgegeben. Die Stauanlage entsprach nicht mehr den heute gültigen Regelwerken. Die Instandsetzung der Anlage hätte neben enormen Kosten auch einen zweifelhaften Eingriff in das Landschaftsbild und ökologische Eingriffe zur Folge gehabt, die nicht vertretbar gewesen wären.

Spielplatz

Das langfristige Ziel der Stadt Leipzig ist, das Gebiet um den ehemaligen Elsterstausee weiterhin als Erholungs- und Landschaftsschutzgebiet der Bevölkerung zugänglich zu machen. Die Entwidmung, welche noch immer nicht abgeschlossen ist, ist jedoch die Voraussetzung für weitere Beschlüsse und Pläne.

Wir als Fraktion setzen uns weiterhin dafür ein, dass rund um den ehemaligen Stausee die Angebote für Naturfreunde, wie Trimm-dich-Pfade und Beobachtungstürme, ausgeweitet werden.

Tiergehege im See

Ein Änderungsantrag der Fraktion widmete sich 2017 der Schäferin, welche für die Stadt mit ihrer Beweidung einen großen ökologischen und wirtschaftlichen Dienst erweist. Hier konnte zur finanziellen Sicherung eine eigene Anstellung inkl. Herdenübernahme für die Schäferin erreicht werden. Seit diesem Zeitpunkt hat die Stadt nun eine kommunale Schäferin.

Zum flotten Radler

Das Gasthaus „Zum flotten Radler“ ist eine beliebte Station für Erholungssuchende am ehemaligen Elsterstausee. Nach geschaffter Tour kann man hier bei kühlen Getränken und einem leckeren Essen im Grünen verweilen.

Passend zum Namen befindet sich hier auch eine kostenlose Ladestation für E-Bikes. Zur Förderung von Elektromobilität in Verbindung mit den vielfältigen Vorteilen des Radverkehrs hatten wir bereits zum Haushaltsbeschluss für 2020/2021 erfolgreich jeweils 50.000 Euro pro Jahr beantragt, durch die endlich Infrastrukturen zum Laden gefördert werden könnten.